Ernährung von Junghunden

Bei der Ernährung von Hunden im Wachstum kommt es gerade bei großen Rassen darauf an, dass sie gleichmäßig wachsen, nicht zu schnell zu schwer werden und eine bedarfsgerechte Mineral- und Vitaminversorgung bekommen. 

Beim erwachsenen Hund kann der Ernährungszustand gut anhand des Tastbefunds auf den Rippen beurteilt werden. Die Rippen sollten nicht zu sehen aber gut zu tasten sein. Wenn ein wachsender Hund schon zu viel Fett auf den Rippen hat, war er schon viel zu lange zu schwer. Eine Belastung des juvenilen Skeletts ist die Folge, die mit Achsabweichungen der Beine und Lahmheit einhergehen kann. Idealer Weise orientiert man sich an Wachstumskurven, hier beispielhaft dargestellt für einen männlichen Schäferhund mit einem erwarteten Endgewicht von 35 kg: 

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Sehr oft wird bereits im zweiten Lebenshalbjahr Adultfutter mit einem gegenüber dem Juniorfutter niedrigeren Eiweißgehalt empfohlen, um die Wachstumsintensität moderat zu halten. Doch schon lange ist bekannt, dass es nicht nur auf den Eiweißgehalt im Futter ankommt (Nap et al. 1991), sondern auf den Energiegehalt, also die Futtermengen insgesamt, die gefüttert werden. 

Und schon da wird es problematisch. Die Futterempfehlungen des Herstellers für Adultfutter richten sich nach dem Bedarf des ausgewachsenen Hundes. Dazu ein Beispiel: wenn ein sieben Monate alter Schäferhund mit 25 kg schon Stadtwolf Adultfutter für 25 kg (900 g) bekäme, sieht seine Nährstoffversorgung so aus:

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Die Futtermenge reicht nicht aus, er würde abnehmen und wäre mit Nährstoffen (gerade mit Calcium, Spurenelementen und den Vitaminen A und D) unterversorgt. Aber auch mit einer geeigneten Futtermenge zum moderaten Weiterwachsen (z.B. 1200 g), ist der Hund mit Adult Futter nicht bedarfsgerecht versorgt:

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Calcium und Vitamin D werden für den Knochenaufbau benötig, um das wachsende Skelett zu stabilisieren. Kupfer ist wichtig zur Entwicklung des Bindegewebes, der Sehnen und Bänder, Zink für gesunde Haut und Fell, das Immunsystem und die Knochenentwicklung, Mangan für die Gelenkentwicklung. 

Fazit:

Mit einem Adultfutter im Wachstum werden zwar moderate Zunahmen erreicht, aber keine optimale Nährstoffversorgung. Deshalb ist es wichtig, gerade große Rassen im ersten Lebensjahr mit einem ausgewogenen Junior-Futter zu versorgen und die Gewichtsentwicklung regelmäßig anhand von einer individuellen Wachstumskurve zu überprüfen, damit moderate Zunahmen erreicht und Lahmheiten vermieden werden. Die Futtermengenempfehlungen (die dringend beachtet werden müssen) bei den Juniorsorten von Stadtwolf wurden mit einer Fachtierärztin für Tierernährung entwickelt. Bei weiteren Fragen nutzen Sie gerne unsere tierärztliche Produktberatung.

 

Literatur: 

Nap RC, Hazewinkel HA, Voorhout G, Van den Brom WE, Goedegebuure SA, Van 'T Klooster AT. Growth and skeletal development in Great Dane pups fed different levels of protein intake. J Nutr. 1991 Nov;121(11 Suppl):S107-13. doi: 10.1093/jn/121.suppl_11.S107. PMID: 1941203.

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